Ich habe schon berichtet, warum wir das MHD nicht bei der Zahl nehmen sollten und wie wir aus vermeintlichen Küchenabfällen noch kreative Mahlzeiten zaubern können. Außerdem ging es letzte Woche darum, die angesammelten Vorräte effektiv zu verbrauchen und worauf wir beim Essen in Restaurants sowie unterwegs achten sollten. Ganz schön viele Aspekte auf einmal; diese können wir natürlich nicht alle gleichzeitig und perfekt zu jeder Zeit umsetzen. Das soll auch überhaupt nicht das Ziel sein. Viel mehr möchte ich (einfache) Mittel und Wege aufzeigen, wie wir der unnötigen Lebensmittelverschwendung im Alltag einen Riegel vorschieben können. Denn noch einmal zur Erinnerung: 18 Millionen Tonnen landen jährlich allein in Deutschland im Müll. 18 Millionen Tonnen!
5 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier. Anstatt uns aber über unsere „schlechten“ Angewohnheiten zu ärgern, sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, uns positive anzueignen. Natürlich benötigen neue Routinen Zeit und fühlen sich auch manchmal etwas mühselig an – aber fange einfach an und bleibe dran! Los geht’s:
1. Jede Woche einen Vorrat aufbrauchen
Niemand benötigt langjährige Regalhüter. Damit diese erst gar nicht entstehen, nimm dir jede Woche eine Sache aus deinem Küchenschrank, die Du leeren möchtest. Am besten positionierst Du deine Wahl, beispielsweise eine Packung Nudeln, an einer Stelle, die regelmäßig in deinem Blickfeld ist.
2. Essen mit anderen teilen
Dir schmecken manche Sachen einfach nicht mehr oder Du schaffst es nicht, diese alleine zu verbrauchen? Kein Problem! Frag doch mal im Freundes- und Bekanntenkreis nach. Alternativ kannst Du dich auch bei foodsharing oder UXA anmelden. Die Website bzw. App bieten dir eine kostenlose Plattform, Lebensmittel weiterzugeben bzw. von anderen anzunehmen. Auch regionale Tafeln nehmen Lebensmittelspenden an.
3. Mahlzeiten grob planen
Die wohl effektivste Methodekeine Lebensmittel wegwerfen zu müssen, ist es, seine Mahlzeiten zu planennie hungrig und dafür immer mit Einkaufszettel einkaufen zu gehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das vor allem am Anfang sehr schwer fällt. Wichtig: Das Leben läuft nie nach Plan. Es geht nicht um eine exakte Einhaltung des Plans, sondern um eine grobe Struktur. Allein zu wissen, wie viele Mahlzeiten man zuhause einnehmen wird, hilft bereits bei der Einkaufsplanung und verhindert, dass Unnötiges gekauft wird.
4. So viel wie möglich verwerten
Mit meinen Zero-Waste-Rezepten habe ich dir bereits gezeigt, was Du aus Blumenkohlblättern, Möhrengrün-Pesto und Kohlrabiblättern so Leckeres kochen kannst. Was außerdem (u.a.) noch essbar ist:
- Radieschenblätter
- Stiel vom Brokkoli
- Schale von Kiwis
- Kartoffel- sowie Karottenschale
Weitere Zero-Waste-Verwertungsoptionen:
- altes Brot/Brötchen zu Knödeln verarbeiten
- Essig/Öl von eingelegtem Gemüse als Salatdressing verwenden
- überreifes Obst zu Smoothies oder Mus verarbeiten
- aus Gemüseschalen Brühe kochen
5. Darüber sprechen
Themen bleiben nur präsent, wenn wir nicht aufhören, darüber zu sprechen. Erzähle deinen Freunden von dem Problem der Lebensmittelverschwendung. Das trägt die Botschaft nicht nur weiter, sondern motiviert uns selber.
TIPP:
Menschen lassen sich leichter überzeugen, wenn sie konkrete Handlungsalternativen bekommen. Kombinieredie Schilderungen über die Problematik der Lebensmittelverschwendung also gleich mit ein oder zwei einfachen Alltagstipps!