Ob im Supermarkt, im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt – beim Einkaufen ist das Coronavirus bereits seit Wochen spürbar. Hamsterkäufe hinterlassen neben leeren Regalen auch ein mulmiges Gefühl im Bauch. Warum übermäßige Vorräte aber alles andere als sinnvoll sind und was du beim Einkaufen während Corona tun und lassen solltest, habe ich in 15 Punkten zusammengefasst.
1. Keine Hamsterkäufe tätigen
Dieser Punkt ist ungemein wichtig. Es besteht nämlich überhaupt kein Grund, übermäßig große Einkäufe zu machen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sowie der deutsche Lebensmittelverband betonen mehrfach, dass in Deutschland die Versorgung mit Lebensmittel gesichert ist. Weiter betont Klöckner, dass die Supermärkte weiterhin offen bleiben. Während Ausgangssperren kann ebenfalls ganz normal eingekauft werden.
„In Deutschland haben wir aktuell keine Versorgungsengpässe. Ich appelliere daher an die Bürger, ihre Vorräte mit Bedacht, Augenmaß und umsichtig aufzustocken – dann ist genügend für alle verfügbar…“ – Julia Klöckner
Quelle: dpa
Auch wenn die Regale teilweise leer sind, werden sie wieder aufgefüllt. Der Handel muss seine Lieferkette an die gesteigerte Nachfrage anpassen. Das dauert natürlich und passiert nicht von heute auf morgen.
„Wenn ich nicht mitmache, bekomme ich am Ende auch nichts mehr!”
Leere Regale hinterlassen ein komisches Gefühl. So bangen auch diejenigen um Lebensmittel, die eigentlich nicht das Bedürfnis nach übermäßigen Vorräten hatten. Das fördert die Verunsicherung und kurbelt die Hamsterkäufe weiter an.
Warum horten wir eigentlich Lebensmitteln und co?
Das Coronavirus verunsichert und schürt Ängste. Durch das Horten von Lebensmitteln oder Drogerieartikeln haben wir das Gefühl, “etwas zu tun” zu können bzw. nicht ohnmächtig zu sein.
2. Keine Bilder von leeren Regalen verbreiten
Außerdem ist es wichtig, den ungewollten Szenarien aus dem Supermarkt nicht noch mehr Raum zu geben. In Nachrichten und Zeitungen wird ohnehin laufend über die Hamsterkäufe aufgrund von Corona berichtet. Wozu dann Bilder von noch einem leer geräumten Supermarkt auf Instagram posten oder via WhatsApp weiterleiten?
3. Einkäufe reflektiert aufstocken
Es gibt natürlich viel gute Gründe, gerade jetzt mehr als gewöhnlich einzukaufen. Mahlzeiten außer Haus wie Restaurantbesuche, Mensa-Essen oder Schulverpflegung fallen nun schließlich weg. Umso wichtiger ist es, rational und bewusst in die Regale zu greifen. Statt einer Packung Nudel landen nun zwei im Wagen – aber eben nicht drei. Um besser einschätzen zu können, wie viel du einkaufen musst, können dir die nächsten Punkte vielleicht helfen.
4. Mache eine Inventur deiner Vorräte
Einen Überblick über die eignen Vorräte zu haben, ist jetzt wichtiger denn je. Schreibe dir am besten eine Liste, was in deinen Regalen und Schubladen steht. Bestimmt findest du das ein oder andere Produkt, mit dem du nicht mehr gerechnet hättest! Vielleicht hast du auch eine Tafel oder Notizbuch, das sich zum Protokoll deiner Lebensmittelbestände eignet.
5. Wochenpläne erstellen und Einkaufszettel schreiben
Mit Wochenplänen kannst du deine Mahlzeiten übersichtlich planen und weißt, was du einkaufen musst. Lass dich hier gerne von deinen ohnehin vorhanden Vorräten aus deiner Inventurliste inspirieren. In meiner Kategorie Rezepte findest du einige herzhafte sowie süße Ideen und Inspirationen zum Kochen. Ansonsten ist auch das ganze Internet voll davon.
Anhand der Wochenpläne und Vorratsliste schreibst du dann einen Einkaufszettel.
6. Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen
Weil man es nicht oft genug sagen kann: Wasche dir vor und nach dem Einkaufen gründlich mit Seife mindesten 20 Sekunden lang die Hände. Hast du einen weiteren Heimweg, kannst du nach dem Einkaufen auch Handdesinfektionsmittel benutzen.
7. Während Corona solidarisch einkaufen
Neben der Angst, selbst nicht genug zu bekommen, sollten wir trotzdem stets an andere denken. Deine Lieblingsnudeln sind endlich wieder im Regal? Dann nimm trotzdem nur eine Packung, anstatt den restlichen drei. So bekommen zwei andere KundeInnen auch noch ihre Lieblingsnudeln. Wenn wir die Supermärkte plündern, bleibt nichts mehr für Bedürftige, die wirklich darauf angewiesen sind. Es ist nämlich wirklich genug für alle da.
Einkaufen während Corona: An den Schutz der VerkäuferInnen denken
8. Nicht jeden Tag in die Läden gehen
Versuche nicht öfter als ein bis zwei mal pro Woche einkaufen zu gehen. Das erspart unnötigen Kontakt mit anderen Personen und schützt auch die MitarbeiterInnen in den Märkten. Je weniger Kontakte diese haben, desto geringer ist ihr Risiko während Corona zu erkranken und auszufallen. Einkaufen ist einer der wenigen Gründe, um aktuell noch das Haus zu verlassen, aber kein Ersatz für Freizeitaktivitäten!
9. Kein Übermaß an leicht verderblichen Lebensmitteln kaufen
Vergiss nicht, dass all deine Einkäufe auch gegessen werden müssen. Je mehr wir einkaufen, desto schneller verlieren wir den Überblick über unseren Kühlschrank. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Lebensmittel verderben.
Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum verstrichen ist, bedeutet dies nicht, dass die Lebensmittel nicht mehr genießbar sind.
10. Den VerkäuferInnen freundlich und mit Respekt begegnen
Ein freundlicher Umgang mit dem Personal sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass dies nicht so ist. Sei nett, lächle und lade deine Gefühle über die aktuellen Umstände nicht bei den VerkäuferInnen ab. Wir sollten dankbar für die Arbeit sein, bei der sie sich täglich einer enormen Anzahl an Menschen aussetzen.
11. Den Anweisungen der Läden befolgen
Mittlerweile gibt es einige Vorkehrungen, um die Gesundheit beim Einkaufen während Corona noch mehr zu schützen. Teilweise dürfen nur noch begrenzt Menschen in die Läden oder Absperrungen regeln Abstände, die eingehalten werden müssen. Halte diese einfach ein, ohne sie zu kommentieren, auch wenn du sie auf den ersten Blick nicht nachvollziehen kannst.
12. Abstand halten
Social Distancing gilt auch beim Einkaufen. Lasse in der Schlange ca. 1,5 Meter Abstand und quetsche dich nicht zwischen Regalen hindurch. Das mag nicht immer einfach sein, aber versuche es. Das ist am besten umsetzbar, wenn wir nicht alle am Freitag und Samstag einkaufen gehen. Erledige deine Einkäufe also auch unter der Woche.
13. Örtliche Tafeln unterstützen
Wegen der Hamsterkäufe bleibt zur Zeit für Tafeln nicht mehr viel bis gar nichts übrig. Von gewöhnlich drei Paletten erhielt die Regensburger Tafel beispielsweise lediglich eine halbe Palette. Außerdem gehören viel ehrenamtliche HelferInnen zu den Risikogruppen und fallen daher aus. Hier ist jede Hilfe zu gebrauchen.
14. Kontaktlos bezahlen
Beim kontaktlosen Bezahlen mit Karte entsteht der geringste Kontakt mit Personen und Oberflächen. Zahle also wenn möglich mit Karte – auch hier wieder besonders zum Schutz des Personals. Für die Benutzung des Pinpads kannst du ein Taschentuch verwenden, das du nach dem Verlassen des Ladens entsorgst.
15. Einkäufe für andere übernehmen
Menschen aus Risikogruppen sowie diejenigen, die unter häuslicher Quarantäne stehen, sind auf Leute angewiesen, die für sie Einkaufen übernehmen. Die Einkäufe dann ganz ohne Kontakt vor die Tür stellen.
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