Fairtrade Kaffee ist mittlerweile keine Seltenheit mehr – wenn auch noch lange nicht selbstverständlich. Aber wann ist ein Kaffee wirklich ‘fair’? Dieser Frage ist TEIKEI COFFEE auf den Grund gegangen und hat ein globales, zukunftsfähiges Versorgungssystem auf die Beine gestellt. Fair zu Mensch und Natur – so transparent war Kaffee noch nie.
“Warst du schon bei dem gesegelten Kaffee? Der Stand mit dem hölzernen Schiff!”, wurde ich auf der BioFach 2018 zum Stand von TEIKEI gelotst. Ohne diesem aufmerksamen Hinweis, wäre ich wahrscheinlich überflutet von den vielen Reizen der Messe blind daran vorbeigelaufen.
Regionale Konzepte im globalen Handel
Möglicherweise hast Du schon mal was von Solidarischer Landwirtschaft (Solawi) oder Community Supported Agriculture (CSA) gehört. Hier werden die geernteten Lebensmittel nicht über die freie Marktwirtschaft vertrieben, sondern gelangen in ein eigenes Verteilungssystem, das von den TeilnehmernInnen selbst organisiert und finanziert wird. Die Landwirtschaft wird somit von der Gemeinschaft getragen. Dieses Prinzip ermöglicht den Landwirten eine Existenzsicherung, die nicht von Subventionen, Marktpreisen und dem Ernteertrag abhängt. Durch die Vorfinanzierung und der Abnahmegarantie wird Verantwortung und Risiko (z.B. von Ernteausfällen) unter allen Beteiligten aufgeteilt. Diesen Ansatz überträgt die Non-Proft-Organisation TEIKEI auf den internationalen Markt: Eine feste Verbrauchergemeinschaft in Deutschland und der Schweiz finanziert im Vorfeld die Erzeugung von (wirklich) fairem und biodynamischem Kaffee, der nahezu CO2-frei nach Deutschland transportiert wird. Dafür können die GenossenInnen exzellenten Kaffee in Europa genießen, ohne externe Kosten (Schadstoff-Ausstoß, soziale Ausbeutung) zu verursachen. Klingt wie ein Öko-Märchen – ist aber wahr.
Wirklich fairer Kaffee
Der Teikei Kaffee wird in Mexiko biologisch sowie nach den Prinzipien der Agroforstwirtschaft. Das bedeutet, dass für Kaffeeplantagen keine Flächenabholzung stattfindet. Für ein Kilo Kaffee erhalten die Kleinbauern umgerecht einen Lohn von 7,80 Euro, was die Vergütung bei herkömmlich fairtrade-zertifiziertem Kaffee um einiges übersteigt. Die geernteten Kaffeebohnen werden durch das Segelschiff Avontuur der Rederei Timbercoast über den Atlantik gesegelt. Dieser Transport per Wind erfolgt nahezu CO2-frei. Lediglich für die finale Einfahrt in den Hamburger Hafen und die damit verbundene Binnenschifffahrt fallen ca. 1,1 Tonnen CO2 an. Ein Frachtschiff, das Transportmittel Nummer eins im Welthandel, mit ebenfalls 114 Tonnen Ladung würde vergleichsweise 10,41 Tonnen CO2 verbrauchen.
Drei Säulen der Nachhaltigkeit
Im Ergebnis ist für mich Teikei Coffee ein musterhaft nachhaltiges Produkt nach dem 3‑Säulen-Prinzip. Es balanciert die Säulen UMWELT, WIRTSCHAFTund MENSCH in gleichwertiger Weise aus und ist somit zukunftsfähig. Ein gesonderter Beitrag zur genauen Bedeutung von Nachhaltigkeit folgt auf jeden Fall bald!
Die Avontuur befindet sich gerade auf ihrem Kurs nach Hamburg. Dort wird sie voraussichtlich Mitte Mai ankern! Über die genaue Ankunft halte ich Dich natürlich auf dem Laufenden und werde dir Einblicke geben, falls ich persönlich vor Ort sein kann!
*Aktualisierung vom 07.12.2018
Der erste Kaffee ist heil in Hamburg eingetroffen!