Über umweltfreundliche Verpackungen habe ich schon mehrmals geschrieben. Und werde es auch noch öfter tun. Denn: Es ist eine unserer größten Herausforderungen, die stetig wachsenden Müllberge einzudämmen.
Laut Umweltbundesamt produzieren wir jährlich ca. 227,5 kg Verpackungsmüll pro Kopf. Tendenz steigend.
Naturkosmetik lässt die Plastik-Hüllen fallen
Als ich 2020 auf den Messen BIOFACH sowie VIVANESS unterwegs war, stand das Thema Verpackung branchenübergreifend im Vordergrund. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Kosmetikbereich hier deutlich die Nase vorn hat. Deo oder Lidschatten in Papier schien kein Problem zu sein. Wohingegen sich die Lebensmittelverpackungen kaum zu verändern scheinen.
Besonders positiv sind mir die fortschrittlichen Verpackungen des Naturkosmetik-Unternehmens cosmondial aufgefallen. Bereits 2019 präsentierten sie mit ihrer Marke GRN [GRÜN] eine ganz neue Dimension von natürlicher Pflege. „Wow, Lidschatten Paletten aus Papier!“, war damals mein Gedanke. Und damit nicht genug. Das komplette dekorative Kosmetiksortiment gibt es soweit möglich in Papier verpackt.
cosmondial: familiengeführt und konzernunabhängig zu einem neuen Level an Natur- und Biokosmetik
Hinter cosmondial steht ein sympathisches, familiengeführtes Unternehmen aus dem Bayerischen Spessart. Mit ihrem 50-köpfigen Team arbeiten die Gründer Silke und Stephan Becker täglich daran, Naturkosmetik auf ein neues Level zu bringen – und zwar ohne Konzern im Rücken.
Mit ihren Marken benecos und GRN [GRÜN] produzieren sie zertifizierte Natur- und Biokosmetik. Alle Produkte — ausgenommen Nagellacke, Händedesinfektion und Accessoires – tragen das BDIH bzw. COSMOS NATURAL oder COSMOS ORGANIC Siegel für kontrollierte Natur- und Biokosmetik. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Haut.
Quetschi-Beutel: Maske statt Fruchtpüree bitte!
Genau solches Engagement brauchen wir! Könnte sich die Food-Szene in Puncto Verpackung vielleicht etwas von der Naturkosmetik abschauen? Fakt ist: Kosmetik unterliegt nicht den gleichen „Verpackungsregeln“ wie Lebensmittel, denn wir essen sie ja nicht. Allerdings muss auch diese hygienisch sicher verpackt werden und vor Verunreinigungen sowie Verderb geschützt sein.
Doch mit der Marke GRN [GRÜN] zeigt cosmondial, dass sich ein Seitenblick zu anderen Branchen lohnt: Bei Flüssigkeiten oder Pasten ist Pappe tabu. Da kann der Wille noch so groß sein. Als das Unternehmen mit der Marke GRN [GRÜN] auf der Suche nach geeigneten Verpackungen für ihre Masken war, half ihnen der Blick in die Lebensmittel-Regale weiter. Hängen geblieben sind sie dabei bei den Quetschies. Ja genau, die Quetschbeutel mit pürierten Früchten für Kinder. Diese stehen oft wegen der übermäßigen Verpackung für etwas Obst in der Kritik.
Ganz unsinnig sind die Quetschbeutel allerdings nicht. Als Verpackung für Masken sind sie nämlich super! Mit einer wiederverschließbaren Öffnung können mehrere Anwendungen in einer Einheit abgefüllt werden und ohne Austrocknen gelagert werden. Außerdem lässt sich durch Zusammenrollen auch der letzte Rest des Inhalts „herausquetschen“. Der Punkt geht hier eindeutig an die Masken.
rPET: Ist recyceltes Plastik nachhaltig?
Nachhaltige Verpackungen sind also bei Kosmetik in vielerlei Hinsicht möglich. Auch für Plastikverpackungen gibt es mittlerweile einige Alternativen. So verpackt cosmondial für ihre neue Produktlinie benecosBIO Duschgel, Shampoo, Spülung, Körperlotion und Seifen in Flaschen aus recyceltem Plastik. Genauer gesagt rPET. Dieses Material wird auch „Rezyclat der Superlative“ genannt und besteht zu 100% aus Alt-PET. Dieses wird überwiegend aus PET-Flaschen hergestellt, die gereinigt und zu Flakes zerkleinert werden. Das ist dann das Rohmaterial für neue Verpackungen.
Die Vorteile von recyceltem PET:
- verbraucht weniger Energie in der Herstellung
- ist zu 100% wiederverwertbar
- ist wasserfest und beständig gegen Öle, Fette und Alkohole
- lebensmitteltauglich
- ist sehr leicht und robust
Das heißt, das rPET auch für die Verpackung von Lebensmittel eingesetzt werden kann. Das Problem ist, dass rPET in lebensmittelechter Qualität nur begrenzt verfügbar ist. Falsche Entsorgungen sowie Verunreinigungen erschweren die Produktion. Außerdem konkurriert sie mit der thermischen Verwertung – sprich Verbrennung – von Kunststoffen. Das macht rPET auch bis zu 50 % teurer als neues PET.
Rezyclat ist ein Überbegriff für recycelte Kunststoffe, die wieder als neuer Rohstoff eingesetzt werden.
Fazit: Mehr Austausch für weniger Müll
Fortschrittliche Verpackungen entstehen natürlich nicht von heute auf morgen. Eine Umstellung ist oft mit neuen Maschinen, Logistik und Investitionen verbunden. Das kann nicht jedes Unternehmen stemmen. Meiner Meinung nach sollten viel mehr Unternehmen nach links und rechts schauen und sich auch branchenübergreifend unterhalten und austauschen. cosmondial geht hier mit gutem Beispiel voran.
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Übrigens: In diesem Artikel habe ich darüber geschrieben, ob Naturkosmetik wirklich besser ist und was die Siegel bedeuten.